29. September 2015

Sco 2015 - Video

Unterwegs habe ich hauptsächlich mit meiner SJ4000 Action Cam gefilmt und die Filmchen daheim mit dem MovieMaker zusammengeschnitten. Das Resultat ist hier zu sehen. Am besten in einem separaten Fenster öffnen und dort ansehen:



18. Mai 2015

Sco 2015 - Tag 5 - Rückreise

Wir planten viel Reserve für die Rückfahrt ein, immerhin rechneten wir mit etwas Stau vor der Forth Road Bridge. So starteten wir kurz vor sieben in Richtung Edinburgh und hatten eine schöne Strecke auf der A9 entlang der Cairngorms, vorbei an Dalwhinnie, entlang des River Garry, River Tummel und River Tay bis nach Perth vor uns.


Glenmore am Morgen

Danach wird die Strecke langweilig und zieht sich bis Edinburgh entsprechend dahin. Hier tankten wir schnell, gaben die Autos ab und wurden just in diesem Moment von richtigem Platzregen überrascht, so dass wir in die noch offenen Autos hüpften und den kurzen Guss aussaßen. Im Flughafen dann herrschte großes Staunen. Unser Flug war für 12:50 Startzeit eingetragen! Wo kam die Stunde her? Ich hatte eine Idee: Mein liebes Smartphone hat ganz smart und clever die Abflugzeit als MESZ interpretiert und automatisch eine Stunde abgezogen, da wir ja nun Greenwich-Sommerzeit in Schottland hatten. So wurde aus 12:50 mal schnell 11:50. Nur leider war die Abflugzeit bereits in der Lokalen Zeit angegeben, so dass 12:50 richtig war. So hatten wir eine Stunde mehr auf dem Flughafen Zeit, konnten das letzte Bier trinken, ein Käffchen bei Starbucks genießen und in den Souvenirläden nach KlimBim für die Kinder schauen.


und wieder nach Hause

Der Rückflug war problemlos, allerdings hatten wir etwas Verspätung, so dass unser Anschlussflug in Köln wohl etwas knapp werden würde. Etwas aufgeregt landeten wir, fuhren sofort zum Transfergebäude und stellten fest, dass unser Flieger nach Hause ebenfalls Verspätung hatte. Eine Stunde später als geplant landeten wir schließlich und konnten den Tag bei einem Whisky mit den schönen Erinnerungen an die letzten Tage ausklingen lassen.
Trotz des etwas verhagelten Wetters waren es 5 schöne Tage gewesen. Beinn Eighe war wundervoll, Liathach und Beinn Alligin waren ebenfalls grandios, haben aber schöneres Wetter verdient. Aber das klären wir bei einem späteren Besuch.

17. Mai 2015

Sco 2015 - Tag 4 - Es zieht sich

Die Nacht war recht ruhig, Alkoholika die lautes Schnarchen verursacht hätten, hatten wir ja bereits im Bergschluchten und wilden Bächen versenkt anstatt sie selbst zu genießen. Wir immer nach 3 Tagen hatte sich die Morgenroutine eingestellt. Aufstehen, Wasser holen & kochen, zuerst Instantkaffee kochen, dann Porridge mit Wasser aufgießen, anschließend zerquetschtes Brot mit Wurst, Käse oder Honig essen. Dabei quatschend frieren und frierend quatschen, irgendwann merken, dass es schon spät ist und schnell Zähne putzen, Zelte abbauen und alles in die Rucksäcke packen.


Beinn Alligin hat etwas Puderzucker über Nacht bekommen

Was hatten wir an diesem Tag vor? Eigentlich nicht viel. Nach Norden ins Talladale wandern, mit dem zweiten Auto zum Startpunkt der Tour fahren, in frische und zivile Klamotten wechseln, dann noch irgendwo einkaufen, Richtung Edinburgh fahren und unterwegs auf einem Zeltplatz was essen und vor allem eins … duschen. Aber eins nach dem anderen. Wir starteten vom Loch Toll nam Biast nach Osten und querten das flache Gelände zwischen Beinn Dearg im Süden und Baosbheinn im Norden.


Baosbheinn


etwas näher am Baosbheinn, den wir im Süden passierten


Ein letzter Blick auf den Beinn Alligin und die Horns

Das Wetter war kühl und windig, aber der Regen hatte nachgelassen und momentan war es trocken, dafür hatte sich die Rückseite des Sgurr Mhor mit einer feinen, dünnen Schneeschicht überzogen. Das Gehen war ebenfalls problemlos. Obwohl die Karte ein recht nasses Gebiet mit vielen kleinen Lochs zeigt, war es dazwischen nicht sumpfig sondern ein grasüberzogenes leicht Hügeliges Land.


Blick auf den Beinn Eighe mit Ruadh Stac zur Linken und Sail Mhor zur Rechten


Doch noch einmal Beinn Alligin


Beinn Eighe .. schon wieder ... diesmal vom Fuss des Beinn an Eoin


Steine, Kieselchen, Felsen

Nach 3 km war es dann Zeit eine Entscheidung zu treffen wie wir weiter gehen wollten. Es gab 3 Möglichkeiten für den restlichen Weg ins Talladale zum gleichnamigen Ort:
  1. Vorbei an der Bothy Poca Buidhe westlich am Fuss des Beinn an Eoin entlang zum Loch Garbhaig und von da direkt zur Strasse
  2. Über den Beinn an Eoin zum River Talladale und dann an dessen linkem Ufer zur Straßenbrücke
  3. Rechts vorbei am Beinn an Eoin zum River Talladale und dann an dessen linkem Ufer zur Straßenbrücke.
Ich persönlich favorisierte den ersten Vorschlag. Leider war ich damit auch der einzige. Der Rest und zwar alle vier waren der Meinung Beinn an Eoin sähe nett aus und diesen Corbett könne man doch heute noch überqueren. Nun ja, ich beugte mich der Mehrheit und wenig später fand ich mich am Fusse des 855m hohen Berges wieder um die 500 Höhenmeter an dessen steiler Südflanke zu bewältigen. Zuerst dachte ich noch “Mhh, piece of cake!” aber was ich nicht bedacht hatte waren wiederum 3 Dinge:
  1. Die Erschöpfung durch die letzten 3 durchaus anstrengenden Tage
  2. Der Rucksack den ich nun wieder mit vollem Gewicht (Ok, eine Flasche Whisky und etwas Essen weniger) auf dem Rücken spürte
  3. Das völlige Fehlen eines Weges verbunden mit einem sehr steilen Anstieg auf Heidekraut/Felsen/Gras.
Es zog sich … und zog sich … und zog sich immer noch. Jeder Blick aufs GPS dämpfte die vermeintlichen übers baldige Ankommen, weil seit dem letzten Blick doch wieder nur 30 Höhenmeter bewältigt waren. 2 Müsliriegel und 1 Marsriegel später kam ich jedoch endlich oben an. Fast alle anderen Freunde saßen schon hinter der niedrigen Schutzmauer auf dem Gipfel. Aber letztendlich hatte sich der Aufstieg doch gelohnt. Die Aussicht war wirklich genial. Im Norden das Loch Maree mit seinen tausens Inselchen, rechts davon der Slioch, südwestlich Beinn Eighe mit direktem Blick in den Kessel. Im Süden erhob sich der Beinn Dearg, welcher den Blick auf Liathach etwas versperrte und im Westen Beinn Alligin und Baosbheinn und dahinter das Meer.


Panorama vom Beinn an Eoin nach Norden zu Loch Maree und dem Tallladale


Loch Maree


Tiefhängende Wolken, weiter unten das Loch na h-Oidhche (wer denkt sich diese Namen bloß aus?)

Allerdings, und das hinderte uns am zu langen Genießen der Aussicht, pfiff ein kalter Wind auf dem ungeschützten Bergrücken. Recht bald nahmen wir deshalb Abschied vom letzten Gipfel der Tour folgten dem schmalen Pfad nach Norden hinab bis auf ca. 700m. Hier fanden wir die Reste des Mittagsmahls eines Raubvogels (Vielleicht ein Adler) und stiegen dann nach NW ab. Was aber von oben aussah wie ein recht flach geneigter Hang entpuppte sich nach dem ersten steileren Stück als von Gräben durchzogenes Gebiet.


Mahlzeit...


Auf dem Beinn an Eoin


Felsformationen


Abstieg von Beinn an Eoin

Inzwischen hatte sich auch der Himmel wieder verfinstert und es begann zu regnen. Wege gab es hier keine, auch Wildpfade fanden wir nicht. Nur Gras, Heide, Felsen, Wassergräben, kleine Sumpfflächen, so dass das Vorankommen zwar nicht schwierig, aber eben auch nicht sehr schnell war. Immer wieder mussten wir um kleine Wasserflächen oder tiefe Gräben herumlaufen und das kostete Zeit. Die Zeit war inzwischen auch ein bisschen unser Problem geworden, da es bereits Nachmittag war und wir den langen Marsch am heutigen Tag scheinbar etwas unterschätzt hatten. Letztendlich erreichten wir aber den River Talladale knapp oberhalb des mächtigen Wasserfalls an dem sich der Fluss in eine recht tiefe Schlucht ergießt. Ursprünglich hatten wir vor den Fluss an dieser Stelle zu queren, allerdings war er deutlich zu breit und zu tief. Nach einer Trockenperiode wäre es vielleicht sogar gegangen aber jetzt nach all dem Regen? Nein, daran war nicht zu denken.


Stromschnellen im River Talladale


Springen oder nicht Springen

Wir folgtem also dem linken Ufer und kamen bald zum großen Wasserfall, der sich in die Schlucht stürzt. Über ein paar Felsen springend, kann man bis an die Abbruchkante gehen und nach unten blicken. Ein erhabener Anblick der zum Verweilen einlädt.


Panorama des Wasserfalls am River Talladale


und noch ein Close-Up des Beeindruckenden Wasserfalls


Kleiner Bach der sich in die Schlucht des Talladale ergießt


Das Wasser verschwindet einfach im Fels


Blick aufs Loch Maree und den Beinn Airigh Charr


und noch ein Wasserfall ... das Talladale ist ein unentdecktes Kleinod

Naja, die mangelnde Zeit hatte ich schon erwähnt und auch der anhaltende Regen taten ihr übriges um und weiter zu treiben in Richtung Auto. Leider gab es entlang der Schlucht oder in der Schlucht keinen Pfad, zumindest nicht laut Karte. So liefen wir über viele kleine Seitentäler stolpernd nach Norden die letzten 3km bis zur Strasse. Je tiefer wir kamen, desto höher wurde das Gras und nasser/sumpfiger das Gelände. Schließlich folgte der letzte Hand und wir waren wieder in Sichtweite eines Hofs und sahen die Strasse. Endlich. Jeder hatte wohl inzwischen genug vom weglosen Querfeldeingestolpere. Nur leider befand sich zwischen uns und der Strasse ein ziemlich hoher Zaun, den wir unmöglich überwinden konnten. So folgten wir gezwungenermaßen dem Zaun nach NW bis zu einem Haus mit Anbau wo sich ein Tor im Zaun befand durch das man auf den Hof treten konnte. Nach anfänglichem Zögern öffneten wir dann doch das Tor und querten den Hof, der sich als Gasthaus “The old mill Highland Lodge” entpuppte bis zur Strasse. Bis zum Auto waren es noch 500m und dort angekommen überlegten wir, wie es weiter geht? Entweder das andere Auto zu zweit holen oder sich zu fünft plus Rucksäcke in den kleinen Corsa zwängen. Der Regen überzeugten uns das Wahnsinnige zu probieren und es funktionierte sogar. Es passten alle ins Auto und die 12km bis zum Startpunkt waren auch schnell überwunden.


Endlich zurück an den Autos ... trockene Klamotten und ... BIER

Damit war die Tour eigentlich zu Ende, aber der Vollständigkeit halber sei der Rest der Reise auch noch erzählt. Zurück bei Auto eins gab es Zivilisation pur: Bier, frische Klamotten, Keksen und Saft. So einigermaßen wiederhergestellt fuhren wir alsdann zurück. Zuerst nach Inverness vorbei an den Lochs und Dörfern die hinzu in der Sonne glänzten und nun bei Regen und Wind einen etwas trostlosen Anblick boten. Ich hatte durch die Ruhe und die warme Luft im Auto ein bisschen mit der Müdigkeit zu kämpfen und war froh, als wir endlich auf dem Parkplatz des Tesco in Inverness einrollten. Inzwischen war es 1700 Uhr und wir mussten uns Gedanken über den Zeltplatz machen. Smartphone sei dank war die Seite vom Campground in Rothiemurchus schnell aufgerufen und wir entschieden uns erstmal anzurufen und zwei Plätze zu reservieren. Leider teilte man mir freundlich mit, das der Campingplatz ausgebucht sei. Nach langer Erklärung warum dem so sei (hängt wohl mit der Toilettenanlage zusammen) verwies man mich an den Glenmore Campground welcher definitiv noch Platz hätte. Darauf verliessen wir uns, kauften Mitbringsel für die daheim Gebliebenen, etwas Verpflegung für den Rückreisetag und dann fuhren wir auch schon in Richtung Aviemore auf der A9. Nach weniger als einer Stunde waren wir da und fanden ohne große Suche den Glenmore Campground, der sich fast 10km von Aviemore entfernt mitten im Wald nahe Loch Morlich befindet. Dort angekommen war die Rezeption schon verschlossen und ein Schild informierte Spätankömmlinge über die Prozedur für den CheckIn/Out am nächsten Morgen. Dummerweise hätte die Rezeption erst um acht am nächsten Morgen wieder geöffnet, aber zu dieser Zeit wollten wir bereits Richtung Flughafen rollen. Aber zum Glück hatte und die freundliche Mitarbeiterin Claire bemerkt, welche uns mit viel Scherzen und Lachen die Stellplätze zeigte, den Code fürs Waschhaus gab (ganz wichtig) und uns natürlich auch gleich zahlen ließ.
Schnell wurden die Zelte aufgebaut und geduscht und dann ging es zurück nach Aviemore ins “The Winking Owl” für einen leckeren Burger. Dachten wir zumindest. Denn die Eule hatte geschlossene Gesellschaft und war somit für uns verschlossen. So ließen wir uns wie die totalen Anfänger-Schottland-Touristen von der Dudelsackmusik, die ein Dudelsackspieler vor dem Cairngorm Hotel spielte, in selbiges ziehen und verbrachten einen lustigen Abend im dortigen Restaurant. Das Essen war nicht schlecht, der Burger aber war definitiv zu trocken. Meine Freunde lobten dafür das Haggis. Hätte ich vielleicht auch nehmen sollen.


Highland Burger im Cairngorm Hotel in Aviemore


Das Cairngorm Hotel

Danach ging es zurück zum Campground und schnell waren wir in den Zelten verschwunden, da der nächste Morgen zeitig beginnen sollte. Schließlich sollte unser Flieger 11.50 abheben…

16. Mai 2015

Sco 2015 - Tag 3 - Beinn Alligin und der Traumstrand am Ende des Sees

Die Nacht war recht unspektakulär und durch den Mangel an Alkoholischen Getränken gab es auch keinen Grund nachts nach draussen zu gehen. Sternen waren ja sowieso keine am Himmel. Dafür versöhnte der Morgen wenigstens etwas. Wir erwachten zu leichtem Drisselregen, blieben dann noch etwas liegen und standen auf, als nur noch der Wind zu hören war.


Die Pinnacles am nächsten Morgen…


Quaaaaak


Blick zum Beinn Alligin

Ein leckeres Frühstück später packten wir zusammen und starteten im Choire MhicNobiall nach Westen. Ich hatte sogar die Sonnenbrille wieder herausgekramt als kleine Gedankenstütze für die Sonne, dass sie heute doch etwas mehr scheinen möge, aber alles was ich dafür bekam war ein deftiger Schauer, der uns mal wieder in Windeseile die Regenklamotten auspacken liess.


5 Minuten später - Beinn Alligin mit Regenschauer

Der Pfad hinunter nach Torridon läuft sich super und schon bald erreicht wir den Abzweig nach Norden, wo ein Pfad hoch zu den Horns of Alligin führt. Vorbei an ein paar kleineren Wasserfällen folgten wir dem Weg für ca. 1km blieben dann aber im Tal und liefen östlich des Beinn Alligin zum Bealach a Chomla.


Kleinere Wasserfälle des Allt a Bhealaich


Kein Zoom dabei, aber wer sieht den Hirsch?

Zu Beginn war noch ein Weg erkennbar, aber nach ein paar hundert Metern verschwand dieser.Wir querten dann den Bach welcher die Seen nördlich der Horns entwässert und folgten dem Bachlauf bis kurz vor das Loch Toll nam Biast. Zwischenzeitlich hatte sich das Wetter wieder verschlechtert und gerade nördlichen des Ben Alligin blies ein kräftiger kalter Wind, der immer wieder Regenschauer vor sich her peitschte. Beim Planen der Tour hatte ich eigentlich geplant am Westufer des Loch Toll nam Biast zu campen, dort gibt es laut Google Maps einen schönen Sandstrand, der bei Sonne und 20 Grad zu einem kühlen Bad eingeladen hätte. Aber bei der aktuellen Witterung wären wir dort dem Wetter ziemlich ausgesetzt gewesen, so dass wir eine kleine Mulde am Rand des kleineren östlichen Sees als Zeltplatz dem Strand vorzogen. Allerdings war es hier ziemlich uneben und die störrischen Grasbüschel wollten erstmal flach gestampft werden, bevor die Zelt aufgebaut wurden. Danach gab es … richtig … ein Süppchen zur Stärkung und dann konnte es losgehen. Hinauf auf den Beinn Alligin.


Beinn Alligin von Norden


kurzer Hagelschauer

Dazu folgten wir dem Nordufer des Loch Toll und stiegen dann Richtung Südwest langsam auf Gras an der Nordseite des Sgurr Mor auf. Auf ca. 650m Höhe erwischte uns dann ein Hagel(sturm)schauer. Die kleinen Körnchen piksten so sehr im Gesicht, dass es nur half sich mit dem Rücken zum Wind zu drehen und sich hin zu hocken und abzuwarten ob es besser wird. Wir überlegten kurzzeitig ob wir nicht besser zum Zelt umkehren sollten, aber getreu des Mottos “Aufgeben? Aufgegeben wird nur ein Brief!” saßen wir den kurzen Sturmschauer aus und zogen nach 10min weiter. Glücklicherweise waren es vom See bis zum Gipfel nur ca. 450 Höhenmeter, die recht schnell überwunden waren. Der kurze Hagelschauer hatte dafür den Hang mit viel Schnee und Eis überzogen und der Gipfel war entsprechend weiß. Das Thermometer zeigte hier eine Temperatur von 0°C und bei dem frischen Lüftchen, das hier oben wehte, war es also recht kalt. Dafür hingen die Wolken nicht so tief wie am Liathach, so dass wir ab und zu einen Blick auf selbigen erhaschen konnten und vom Gipfel einen halbwegs passablen Rundblick hatten.


Auf dem Sgurr Mor


Brrr, kalt!


Blick zum Loch Torridon


Abstieg vom Sgurr Mor kurz vor Eag Dhubh

Nun hätten wir über die Horns of Alligin zurück zum Zelt wandern können, allerdings hätten wir dann den zweiten Munro Tom na Gruagaich verpasst. Deshalb sind wir Richtung Westen gezogen, und erreicht nach kurzer Zeit und für uns völlig überraschend die tiefe Spalte namens Eag Dhubh die sich beeindruckend in den Stein gefressen hat. Wahrscheinlich ist es irgendeine Störungszone im Sandstein, welche ihn an dieser Stelle besonders weich macht, aber das Resultat ist schon einen Anblick wert. Imposant sind vor allem auch die Schutthalden, welche sich am Fusse der Spalte abgelagert haben. Wäre interessant zu wissen, ob die Spalte langsam entstand oder plötzlich durch einen Erdrutsch.


Eag Dhubh


Panorama vom Eag Dhubh


Blick nach Torridon


und zum Liathach


Blick zurück zum Sgurr Mor

Von hier aus ist der Pfad sehr einfach und führt über einen kleinen Zwischengipfel bis zum Tom na Gruagaich. Lediglich die letzten 50 Höhenmeter erfordern etwas mehr Trittsicherheit, da der Pfad hier etwas steiler und ausgesetzter ist.


Spitze Felsen


Vom Tom zum Sgurr und gut zu sehn, Eag Dhubh

Das war er nun also, der Tom, der letzte Munro der diesjährigen Tour. Schade, etwas Wehmut macht sich in mir breit, denn obwohl die Ankunft daheim noch mehr als 48h entfernt war, bedeutet der letzte Munro doch immer ein gewisses Ende. Auch hier oben war es aber nicht all zu freundlich und so traten wir auch den Rückweg zum Zelt an.


Zeit zum Nachdenken


Blümchen am Wasserlauf


Ewig langer Zaun

Wir entschieden uns aufgrund der Uhrzeit und des schlechten Wetters gegen die Horns of Alligin (also der Weg über den östlichen Gipfelgrat) und gingen auf dem gleichen Weg zurück wie hinzu, d.h. weglos am flachen Nordwesthang des Sgurr Mor hinunter zum Loch Toll nam Biast. Hier fand ich endlich meinen auf Google Maps bereits daheim erspähten Strand. Bedingt durch irgendeine geologischen Ursache sammelt sich hier am Westende Sand an und bildet einen kleinen Sandstrand, welcher nicht wirklich in die Gegend zu passen scheint. Ich fand ihn faszinierend und wunderschön, mein kleiner Traumstrand im Nirgendwo. So kam es, dass ich den Anschluss an die Gruppe abreissen liess, wo das Zelt steht war ja klar) und mich einfach setzte und diesen Ort auf mich wirken liess. Wunderschön. Für einen kurzen, vollkommenen Augenblick zeigte sich sogar ein Regenbogen. Nach einer Weile war dieser aber auch vorbei, Regen setzte wieder ein und der Wind frischte auf, so dass ich mich auf die letzten paar hundert Meter zum Zelt machte.


Traumstrand, leider ohne Traumwetter


Strandpanorama


zurück am Zelt

Es war beeindruckend wie stark der Unterschied im Wind zwischen ausgesetztem Strand und geschützter Lage am Zelt war. Hier konnten wir in aller Ruhe kochen. Was es gab verrät der Blick in den Kochtopf. Und danach? Während der Rest in den Schlafsäcken verschwand, drehte ich noch einen großen Kreis ums Zelt auf der Suche nach ein paar schönen Photomotiven, musste ich aber dem schlechten Wetter und der einsetzenden Dunkelheit geschlagen geben.


Blick in die Töpfe

Hagelschauer


Bei 4 Grad war der Hagel bald weggetaut

Hat aber was




Free refill included


Panorama - Die Zelt stehen am rechten See ganz oben


Baosbheinn und Loch a Bhealaich


360° - Beinn Alligin von Norden

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