11. Mai 2014

Sco 2014 - Tag 3 - Ein Tag in den Wolken -

Bei Aufwachen hörte ich schon das Dröppeln des Regens aufs Zelt und wenn die Vorhersage stimmte, hatten wir wohl auch noch mehr davon zu erwarten. Durch das Ereignis vom Vortag war die Stimmung in der Gruppe sowieso etwas nieder und der Regen half auch nicht gerade dabei die innere Sonne aufgehen zu lassen. Nach kurzem Frühstück packten wir also die Zelte und machten uns auf den Weg vom Pollan na Muice zum Lochan Fada nordöstlichem Ende mit dem bekannten Kieselstrand.


unterhalb des Beinn Tarsuinn

Der Viagra Felsen!

Ziemlich genau auf dem Weg lag denn auch der letzte Munro des Fisherfield Gebiets den wir noch nicht erklommen haben, Beinn Tarsuinn. Wir versteckten also die Rucksäcke hinter einem großen Fels und nahmen die 550 Höhenmeter in Angriff. Oben waren wir schneller als gedacht und wollten den phantastischen Rundblick geniessen. Im Norden das Massiv des An Teallach, im Süden der majestätische Slioch, im Westen A'Mhaigdean und Ruadh Stac Mor. Doch leider konnten wir all das nur Bruchstückhaft erkennen, denn die Wolkendecke riss nur ab und an auf. Die Landschaft ringsum war regengetränkt, nass, grau und zusammen mit dem tiefhängenden Wolken ziemlich trostlos.


Die Ebene hat bei den Schotten den Spitznamen Tennisplatz oder Helikopterlandeplatz


Blick nach Norden vom Beinn Tarsuinn


Schnee lag auch noch unqualifiziert herum


Beinn Tarsuinn Grat und A'Mhaighdean

Unsere Freundin, die wir am Vortag im Nebel verloren hatten, zog es vor für die restliche Tour von allen Gipfel fernzubleiben und lief deshalb in der zwischenzeit weiter zum Lochan Fada. Diesmal allerdings hatte ich daran gedacht Ihr ein Walkie Talkie und ein GPS mitzugeben, so dass Sie uns zur Not anfunken und den Weg auf dem Display auch nachvollziehen konnte.

Damit sie nicht zu lang am Kiesstrand warten musste, machten wir uns schnell auf den Weg zurück zu den Rucksäcken und dann zum Strand wo wir nach einer Stunde auch ankamen. Dort bauten wir schnell die Zelten auf und kochten ein Süppchen. Dabei entschieden wir trotz des miserablen Wetter noch auf dem Slioch zu wandern obwohl dessen Spitze in den Wolken war. Wie schon zuvor wanderten wir leicht und ließen das schwere Gepäck an den Zelten zurück und wanderten am Ufer entlang bis zum Gleann Bianasdail. Dort mussten wir den Ausfluss des Lochan Fada queren, was aber nicht allzu schwierig war.


Beim Überqueren des Flüsschens

Auf der anderen Seite folgten wir dem Pfad für einen km, suchten und fanden schnell noch den Geocache am Wegesrand und liefen dann weglos in Richtung Ostflanke des Sgurr an Tuill Bhain, einem Vorgipfel des Slioch. Trotz sehr engliegender Höhenlinien auf der Karte war das Vorankommen nicht zu schwer und nachdem wir den südöstlichen Grat erreicht hatten, kamen wir fix auf dem Gipfel des SaTB an.Allerdings war oberhalb von 800 m nicht mehr zu sehen, nur noch Nebel.


Mehr Wolken und Regen


Gratweg zum Slioch

Der Weg entlang des schmalen Grates vom SaTB zum Slioch muss bei gutem Wetter phantastisch sein. Im Norden tief untenliegend das Lochan Fada, im Süden das Massiv des Bheinn Eige und Liathach. Tja, davon sahen wir leider nix. Wir folgtem dem Pfad bis zum Slioch, unserem letzten Munro auf der diesjährigen Tour. Hier gabs den obligatorischen Whisky und warme Jacken, da der Wind doch ganz schön pfiff und uns auskühlte. Dann machten wir uns auf den Rückweg zu den Zelten. Unterwegs sahen wir sogar einen Adler, der sich auf dem Pfad niedergelassen hatte und kurz vor uns losflog. Ein ziemlich majestätischer Anblick. Nach 2 Stunden ohne große Probleme waren wir wieder zurück an den Zelten. Nach 3 Tagen Wildnis und dem schönen Strand brauchten einige (mich eingeschlossen) dringend ein Bad. Also Sachen runter, Handtuch geschnappt und dann ab ins eiskalte Lochan Fada. Die Wassertemperatur kann nur passend als "kurz" beschrieben werden. Allerdings war das Gefühl herrlich. Sauber und warm (so ein bisschen jedenfalls). Photos gibts davon aber keine. Es wäre eh nichts zu sehn gewesen


Strandkunst am Lochan Fada

Zum Abend gabs dann Reis mit Tomatensauce und Knoblauchcreme (um die Vampire fernzuhalten) und nicht viel später schnarchten wir dem letzten Tag entgegen.

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