16. Mai 2011

Sco 2011 - Tag 4 - Nur noch weg ...

16|05|11 - Nur noch weg ...

An Teallach ... Lord Berkeleys seat ... Sgurr Fiona. Viele Fotos hatte ich schon von dieser grandiosen Bergformation gesehn und hoffte inständig auf Sonnenschein, einen wolkenlosen Himmel und keinen Regen. Dann tja, dann hätten wir An Teallach in Angriff genommen. Aber schon beim ersten Augenaufschlag am Morgen ahnte ich, dass es dazu nicht kommen würde. Der Wind zerrte am Zelt, ein leichtes Drisseln zeugte von Nieselregen und besonders hell war es im Zelt auch nicht. Ein Tag also, wie die 3 Tage zuvor. ARGHH!


Sail Liath | An Teallach ... irgendwo ... in den Wolken


Morgenstimmung ... am abend zuvor sah es aber auch nicht anders aus

Die Entscheidung auf An Teallach zu verzichten fiel einstimmig. Bei Regen, Nebel und Wind dort hoch macht wirklich keinen Sinn. So kochten wir uns recht deprimiert unseren letzten Kaffee und aßen etwas Frühstück dazu, dann wurde zusammen gepackt. Das Vaude Campo hätte man am liebsten vor Ort gleich stehen lassen, so ramponiert war es (wir haben es natuerlich trotzdem mitgenommen). Über den Land Rover Track, der aus dem Tal steil nach Norden führt, erreicht wir nach einer Weile den Abzweig nach Shenavall, folgtem aber weiter dem Track nach N und erreichten nach unspektakulären zwei Stunden das Auto, welches wir bei Corrie Hallie geparkt hatten. Zu zweit fuhren wir die 30km zum Loch Glascarnoch und dann mit 2 Autos zurück.


Ein Blick zurück ins Tal des Abhainn Loch an Nid


Der Weg nach Corrie Hallie

Der Rest ist schnell erzählt. Wir wechselten in zivile Klamotten und fuhren dann über eine sehr schöne Strecke zurück nach Edinburgh. Der Weg führte zurück nach Garve, dann nach Achnasheen und weiter nach Dornie zum Eilean Donan Castle. Von da aus durch das Glen Shiel vorbei am Cluanie Inn ins Great Glen und hier nach Spean Bridge.



Eilean Donan Castle


Blick ins Glen Garry

Zur Stärkung gabs Fish n Chips bevor wir weiter nach Fort William, durch Glen Coe, Crianlarich und Callander nach Stirling und später nach Edinburgh gelangten. Dort suchten wir uns einen netten Pub und hatten einen schönen Abend mit viel Ale, bevor wir auf dem Flughafenparkplatz die letzten paar Stunden verschliefen und anschliessend zurueck flogen.


Edinburgh Castle

An Teallach sollte ich übrigens 2014 wieder sehen. Diesmal mit Übersteigung aber auch ohne gutes Wetter. Bei schönem Wetter muss es fantastisch hier oben sein. Bei Wolken und Wind kann man es sich sparen.

15. Mai 2011

Sco 2011 - Tag 3 - Lochivraon - The middle of Nowhere (zwischen Shenavall und Loch an Nid)

15|05|11 - Lochivraon - The middle of Nowhere (zwischen Shenavall und Loch an Nid)

Diese Nacht war bedeutend besser. Es war bei weitem nicht so windig und etwas wärmer war es auch. Ab und zu drisselte es etwas aber das waren wir ja inzwischen gewohnt. Der Morgen begrüßte uns leider nicht mit Sonnenschein, sondern mit noch mal Regen. Wir beeilten uns mit dem Zeltabbau und nach einem kurzen Frühstück machten wir uns auf den Weg nach Westen in Richtung Fisherfield Munros und Loch an Nid. Der Pfad war eine Weile noch gut sichtbar und folgte dann einem kleinen Bachlauf hinauf, so dass wir blind folgten. Allerdings war dieser Pfad der falsche, was wir bemerkten als es plötzlich steil nach oben ging, wir jedoch eigentlich dem Tal folgen wollten. Ein Blick auf die Karte verriet unseren Fehler. An dieser Stelle hörte ich die Natur rufen und verabschiedete mich kurz um hinter einem Hügelchen Platz zu nahmen. Ein Fehler wie sich herausstellte. Denn während ich mich nach einem Geberit AquaClean 8000plus sehnte, hörte ich aus der Ferne lautes Lachen. Wie sich herausstellte waren meine Freunde auf der Suche nach dem Pfad über den Bach und auf der anderen Talseite hoch gelaufen und konnte meine Position genauestens beobachten.
Errötet aber erleichtert konnte ich nun mit den anderen den Weg fortsetzen. Das Wetter war unverändert regnerisch und kalt. Der Plan für heute sah, vor die östlichen 3 Munros des Fisherfield Circuits zu erklimmen und dann an der Shenavall Bothy zu zelten.


Bachquerung


Kurz vorm Loch an Nid


Ostflanke des Mullach Coire Mhic Fhearchair

In Sichtweite des Loch an Nid verließen wir den Pfad der im Tal weiter bis zu Shenavall führt und begonnen den recht steilen Anstieg hinauf zur Ridge. Nach den ersten hundert Höhenmeter machten wir jedoch erstmal eine Pause. Neben einem hübschen Wasserfalls wurde ein Süppchen gekocht und ein paar Kekse eingeworfen um genug Energie für den Aufstieg zu haben. Hier stieg dann auch der erste aus unserer Gruppe aus und sagte er wollte im Tal nach Shenavall gehen. Wir gaben ihm eine Karte mit und verabredeten uns am Abend in Shenavall zu treffen. Nun mehr zu fünft stiegen wir ein kleines aber sehr steiles Tal zum Mullach Coire Mhic Fhearchair (fortan nur noch MCMF genannt) hoch und kamen erschöpft (die 15-20kg schweren Rucksäcke forderten Tribut) bei starkem Wind und Schneeregen oben an.


Wasserfall an der Ostflanke des MCMF, hier dreht der erste um




Ein Blick zurueck zum Loch an Nid

Die Sicht war ziemlich beschränkt, die Nachbargipfel geschweige denn entfernte Berge konnte man nicht sehen. So folgtem wir dem GPS hinüber zum Sgurr Ban, dem zweiten Munro auf der Ridge. Der Abstieg vom MCMF war steil aber recht kurz und auch der nachfolgende Anstieg war nicht so lang wie erwartet. Das finden des eigentlichen Sgurr Ban Gipfels war dafür umso schwieriger, da im Wolkennebel der Cairn/Steinhaufen nicht gleich sichtbar war. Ohne Pause ging es weiter hinab zu den kleinen Seen bei Am Briseadh. Dieser Abstieg war zwar recht flach aber er hatte es in sich. Ein riesiges Geröllfeld musste überschritten werden und die nassen wackeligen Steine waren keine Wohltat für die Knie. Im Sattel trennten wir uns deshalb erneut. Drei von uns wollten den letzten Gipfel Beinn a'Chlaidheimh nicht mehr besteigen, sondern auf der Ostflanke absteigen und im Tal nach Shenavall gehen.


Steinshelter auf dem Sgurr Ban

Und so waren es nur zwei kleine Ne....Wanderer die sich auf den Weg zum letzten Gipfel aufmachten. Dieser war eher unspektakulär. Zu sehen war eh nichts, nur der Gipfelsteinhaufen zeigte uns, dass wir am Ziel angekommen waren. Beinn a'Chlaidheimh! Der Munro. Der Ex-Munro, wie sich wenig später herausstellte. Bei einer genaueren Vermessung in 2011 stellte sich heraus, dass dem Gipfel ca. 40cm zur magischen Marke von 914,4m oder 3000ft fehlen. Und so wurde aus dem Munro ein Corbett (als ein Berg zwischen 2500 und 3000ft Höhe). Mehr Info hier.
Nun hatten wir also das Tagesziel erreicht und brauchten nur noch runter nach Shenavall. Aber wie? Bis auf den Gipfel folgten wir einem kleinen Pfad, der sich aber nach Norden recht schnell verlor und so standen wir bald an der steilen Nordflanke des Bergs. Ein Abstieg über die flachere Ostflanke wäre einem großen Umweg gleichgekommen und als Männers die wir sind, stellten wir das GPS auf Shenavall ein und folgtem einfach der geraden Linie zum Ziel. Shenavall konnten wir erstmalig sehen, als wir Über den elend steilen Hang ging es hinunter.


Strath na Sealga und irgendwo ist auch die Shenavall Bothy im Bild



Ab und an musste ich mich an Heidekraut festhalten um nicht weiter zu rutschen, wenn es mit die Füsse weggezogen hatte, aber irgendwie kamen wir unten an. Die Schuhe waren übrigens seit Tagen nass und nun fatschte und quatschte es bei jedem Schritt. Nun folgte die Querung des Sumpfgebietes namens Strath na Sealga. Auch das war kein Vergnügen und etliche kleine Tümpel mussten umgangen und kleine Gräben übersprungen werden. Aber egal, wir waren ja gleich am Ziel. Lediglich das kleine Flüsschen wollte noch gefurtet werden und schon hätte uns ein Zelt und eine warme Suppe erwartet. Nun leider war das kleine Flüsschen nicht so klein wie gedacht. Durch den Regen der letzten Tage war der Wasserstand recht hoch (bis zu den Oberschenkeln), so dass die Hosen ausgezogen werden mussten. Es war kalt, die Strömung recht stark und eine wackelige Angelegeheit. Ich hatte zum Glück die Wanderstiefel wieder angezogen (waren sowieso klitschenass), so dass ich etwas mehr Griff hatte. Wenig später erreichten wir endlich Shenavall ... und wunderten uns, wo die Zelte stehen? Immerhin sollten jetzt, es war bereits abends, unsere Freunde längst hier sein. Ich schaute als in der Bothy nach und fragte ein paar Niederländer, ob sie unsere Freunde gesehen hätten, aber sie verneinten. Es war keiner da.
Also Handy raus ... kein Netz. Tja, was nun? Wir kamen zu dem Schluss, dass wir wahrscheinlich zu schnell waren und die restliche Bande auf dem Tal-Pfad treffen würden und so entschieden wir ihnen entgegen zu laufen. Ich war inzwischen recht erschöpft und wollte eigentlich nur noch etwas sitzen, aber es musste ja weitergehen. Wir trotteten also den Pfad Richtung Osten, immer hoffend nach jeder Kurve und jedem Hügelchen unsere Freunde zu finden. Aber Fehlanzeige. Nach einer Weile kamen wir am zugenagelten Häuschen von Achneigie an, auch hier war niemand. Schliesslich erreichten wir die Weggabelung (nach Norden Richtung Dundonell, nach Süden zum Loch an Nid). Und hier stand endlich das Zelt.


Endlich am Zelt


Blick zum An Teallach, da ... irgendwo ... in den Wolken


Ein ziemlich ramponiertes Vaude Campo



Krum und windschief und eindeutig das Zelt unserer Freunde. Erleichtert, dass dieser lange Tag nun zu Ende war, bauten wir ebenfalls schnell auf und nahmen im nahen Bach noch ein kurzes Bad (mehr zur Reinigung als zur Erfrischung).
Nach Nudeln im großen Zelt hofften wir auf gutes Wetter, denn der Plan war es am kommendes Tag An Teallach zu erklimmen. Na mal sehn ob das was wird...

14. Mai 2011

Sco 2011 - Tag 2 - Sgurr Mor - Lochivraon

14|05|11 - Sgurr Mor - Lochivraon

Der Wind und die Kälte auf 830m Höhe machten diese Nacht nicht sonderlich erholsam. Mehrmals in der Nacht erwachte ich, lauschte dem Wind, merkte das mir kalt war und schlief dann irgendwann wieder ein. Ziemlich viel später wachte ich dann auf, und merkte, dass es draußen bereits hell war. Der Wind hatte etwas nachgelassen, dafuer klang es so, als ob jemand mit einem Besen das Zelt abkehrt. Hä? Wer sollte das sein? Ein Tier? Ein Ast (wobei es hier weit und breit weder Baum noch Strauch gab)? Vielleicht der "Big grey man of Ben MacDhui" (einfach mal googeln oder Wikipediabefragen)? Ich konnte mir keinen Reim darauf machen. Ein Blick auf die Uhr verriet, dass es 6.30 Uhr war und so schnappte ich mein Buch (Child 44 von Tom Rob Smith) und wartete, bis der Rest erwachte. Nach Aufstehen und Anziehen und betrachten der Landschaft war recht schnell klar, was das Geräusch verursachte. Schnee! Es hatte über Nacht etwas geschneit und da unser Zelt recht schief stand, hatte sich auf einer Seite Schnee gesammelt, der von Wind und die Zeltbewegung von einer Seite auf die andere rutschte. Aha. Wieder was gelernt. Wenn das nächste mal ein Bär zärtlich übers Zelt streicht nehm ich wahrscheinlich an, es sei Schnee.


Lager am frühen Morgen


Wenig später war der Schnee schon wieder fast weg.

Den Wind in der Nacht hat das kleine Zelt (Vaude Marc 2P) recht unbeschadet überstanden, das große Zelt (auch ein Vaude, aber ein Campo Family, jaja, ungeeignet für Schottland ) hatte mehrere Schäden davon getragen. So waren die Zeltstangen ziemlich verbogen und eine Befestigungsöse für Heringe am Zeltboden war komplett abgerissen.
Nach einem kurzen Augenblick der Sonne verschlechterte sich das Wetter wieder zusehends und das Frühstück erfolgte bei Wind, Schneeregen und klammen Händen. Wohl dem der KEINE isolierende Tasse hatte und sich wenigstens die Hände daran wärmen konnte. Der Wiederaufstieg zur Ridge hatte es in sich. Durch den Schnee war das Gras sehr rutschig und durch die schweren Rucksäcke fühlte ich mich reichlich unsicher und hatte wenig Lust auf dem Hosenboden auf irgendwelche spitzen Steine zuzurutschen. Wenig später erreichten wir dann doch den Gipfel des Sgurr Mor, der komplett in Neben/Wolken/Suppe eingehüllt war. Die Engländer sagen "The summit was in the clag" und meinen damit soviel wie: Der Gipfel war in der Grütze. Nun ja, das traf es ganz gut. Sogar die weitere Richtung zu finden gestaltete sich schwierig und war nur mit Kompass und GPS möglich.


Wetterchen auf dem Sgurr Mor


Abstieg vom Sgurr Mor

Wir stiegen in Richtung NW ab zum Carn na Criche und von dort ins Tal des Allt Breabaig. Unterhalb von 850m konnten wir auch wieder etwas erkennen und folgten einem kleinen Bach hinab ins Tal. Dabei verlor ich von einem Trekkingstock den Teller und fortan versank der Stock immer 20-30cm im Boden. Sehr nervig. Im Tal machten wir erstmal ne kleine Pause und konnten sogar für einen Augenblick die Sonne genießen. Ein Stündchen später ging es weiter nach Norden zum Loch A'Bhraoin immer in Sichtweite das kleinen Baches, der schon bald zu einem kleinen Flüsschen angeschwollen war. Das ist etwas, was mich in Schottland immer wieder begeistert. Wie schnell die Bäche auf kurzer Distanz größer werden und von links und rechts Wasser aufnehmen. Es regnet eben doch geringfügig mehr hier oben als daheim. Kurz vor dem Loch hatte ich aber dann nochmal richtig Pech. Mit müden Knien vom langen Abstieg blieb ich an einem Stein hängen, konnte den fuss nicht schnell genug nachziehen und packte mich der Länge nach in den Schlamm. Die Regenhose blieb dabei noch irgendwo hängen und riss natürlich auf 30cm auf. Phantastisch.


Im Tal des Allt Breabaig


Im Tal des Allt Breabaig


Am Ostende des Loch A'Bhraoin

Das Wetter wurde auch nicht viel besser. Wir überquerten den Ausfluss des Lochs, und folgten dann dem Nordufer in Richtung W für eine ganze Weile. Der Weg am Loch entlang war wirklich schön und ab und an zauberte die Sonne kleine Regenbogen in die tiefhängenden Wolken. Am späten Nachmittag kamen wir dann an der Lochivraon Bothy vorbei, wobei die öffentlich zugängliche Bothy ein schuppenähnliches Gebäude hinter dem hellen Cottage ist. Dieses Cottage ist nicht frei zugänglich und war verschlossen. Als wir in 2014 wieder mal am Cottage vorbei kamen, war es übrigens eingezäunt und man konnte nicht mehr direkt auf dem Weg davor entlang.


Der lange Marsch am See entlang. Der grobe Kies machte das Laufen etwas schwer.


Blick über den See nach Westen.


Bedrohliche Stimmung

kurz vor Lochivraon


Am Lochivraon Cottage und Bothy

Ein paar hundert Meter weiter, ungefähr da wo der Pfad auf das Flüsschen Abhainn Loch A'Braoin trifft, fanden wir ein schönes Fleckchen Wiese, was uns als Lager für die Nacht dienen sollte. Es war der erste wirklich schöne Lagerplatz auf dieser Tour mit schönem Blick auf das Loch und die umliegenden Berge, einem frischen Flüsschen daneben und sogar einer ebenen Fläche zum Zelten. Obwohl es noch immer hundeelend kalt war, war es doch angenehmer als am Tag zuvor. Bei weniger Wind und ca. 600m tiefer ließ es sich gut aushalten und in einem Anflug von Wahnsinn sind wir sogar für ein kurzes Bad in den Fluss gesprungen. Woaaaahhhh! Kalt, sehr kalt! Aber frisch. Zusammen mit etwas biologisch abbaubarer Seife fühlten wir uns danach echt erfrischt. Der heiße Tee und etwas Suppe schmeckten danach umso besser. Wenig später setzte jedoch wieder Regen ein, der Wind frischte auf und wir beeilten uns in die Koje zu kommen.


Ein letzter Blick zum See

13. Mai 2011

Sco 2011 - Tag 1 - Loch Glascarnoch - Sgurr Mor

13|05|11 - Loch Glascarnoch - Sgurr Mor

Der nächste Morgen war freundlich. Die Sonne lächelte, es war halbwegs windstill und Loch Glascarnoch funkelte unter uns. Ziel für heute war die Fannich Ridge, aber bis dahin war es ein harter Kampf über welliges, wegloses Terrain über Heidekraut. Dieses Stück vom Loch bis zum Fuss der Ridge war das bescheidenste der ganzen Tour aber leider notwendig um zu den entlegenen Fannichs zu gelangen.


Loch Glascarnoch am Morgen


Das diese Vögel auch immer ihr Zeuch rumliegen lassen ... Beinahe wäre ich drauf getreten.


Loch Droma


Wetterwechsel, sieht schön aus, fühlt sich aber nass an


ein Bach ... davon gibts ja ein paar


Hier beginnt der Aufstieg zum An Coileachan

Über 3 Stunden dauerte es, bevor wir am Loch nan Eun die Ridge erreichten. Hier gab es erstmal Mittag in Form von Tütensuppe und Toast. Dann folgte der Aufstieg auf den ersten Munro der Tour, An Coileachan. Hier rächte sich meine Vorsicht beim Packen. Ich hatte viel zu viel mit. Zwei T-Shirt Reserve, eine Hose Reserve, 3 Liter Wasser, Unterwäsche für jeden Tag doppelt (falls mal was nass wird ), 3 Liter Wasser und, und, und. Ich hatte sicherlich einen der schwereren Rucksäcke und war fix und fertsch als ich endlich oben ankam (folglich packte ich in den folgenden Jahren viel weniger ein, mit dem Effekt, das die ganze Verpflegung bei mir landete und der Rucksack am Ende ähnlich schwer war. Aber wenigstens hatte ich dann Whisky dabei ).
Hier trafen wir auf ein paar Wanderer die, wie sollte es anders sein, mit uns übers Wetter quatschen. Nach deren Meinung, war der heutige Tage der bisher beste der letzten Woche. Na prima.


Auf dem An Coileachan



Blick zum Sgurr Mor 


Da gehts lang


Shelter am Meall Gorm

Wir hatten den Gipfel kaum verlassen, zog es auch schon wieder zu und begann zu nieseln. Schottland eben. Inzwischen bin ich es gewohnt aber damals hatte ich wirklich gehofft, dass auf einen sonnigen Vormittag 4 sonnige Tage folgen.
Vom An Coileachan folgten wir der Ridge nach NW immer den mächtigen Sgurr Mor vor uns. Die Ridge ist recht sanft und hügelig und lässt sich gut laufen. Wie auf einer Perlenkette liegen hier 4 Munros, von denen wir die beiden suedoestlichen bald ueberschritten hatten. Inzwischen war es bereits wieder spaeter Nachmittag geworden und uns war klar, dass wir den Sgurr Mor heute nicht mehr schaffen wuerden. So schoen die Ridge auch war, als Lagerplatz war sie denkbar ungeeignet.


Auf dem Meall Gorm


Zum Sgurr Mor

Wir suchten also nach einen Platz in einem Seitental, nicht allzu weit unten um den Abstieg und Wiederaufstieg gering zu halten. Etwas Suedostlich des Sgurr Mor stiegen wir dann ab und suchten nach einer flachen Stelle fuer die Zelte und fanden im Schatten eines großen Felsblocks schliesslich ein paar m². Wichtig war auch immer ein Bach in der Naehe, da wir Wasser zum Kochen brauchten. Ideal war die Stelle nicht, aber fuer eine Nacht sollte es gehen. Das Wetter war auch über den Abend schlechter geworden und inzwischen wehte ein heftiger Wind und ab und an schauerte es kurz. Der Zeltaufbau besonders des großen Zeltes war bei diesem Wind eine echte Herausforderung und dauert mit klammen Finger eine kleine Ewigkeit, denn da wir auf ca. 830m zelteten war es auch entsprechend kalt. Nach Nudeln und etwas Tee ging es dann bald in den Schlafsack, was, wie sich herausstellte eine gute Idee war, denn es wurde eine sehr unruhige Nacht....


Nach der Nacht war es weiss

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