4. Mai 2017

Sco2017 - Tag 0 - Sonne in Schottland ... Naah, die verschwindet spätestens, wenn wir loslaufen...

Entfernung: 3km (gelaufen)
Anstieg: 50m

An einem grauen, trüben und kühlen Mittwochmorgen trafen wir uns an einer nicht näher genannten Autobahnabfahrt und starteten gemeinsam ins Abenteuer. Das wurde sogleich durch 2 Staus auf der A13 südlich von Berlin etwas spannender gestaltet, da Google die Verzögerung mit ca. 30 min angab und wir sowieso schon recht knapp geplant hatten.


Autobahn.Stau.Frust

Trotzdem erreichten wir rechtzeitig einen der etlichen Großparkplätze rund um BER bzw SXF und wurden alsbald zum Terminal kutschiert. Der Flughafen in Schönefeld ist ja ein Provisorium durch und durch. Ryanair wird im neuen Terminal D abgefertigt, allerdings ohne das man schon wüsste zu welchem Gate man laufen muss. Erscheint es dann gefühlt ein paar Sekündchen vor Abflug, und folgt den Schildern, quer man gefühlt den gesamten Flughafen durch alle Terminals von gaaanz rechts nach gaaanz links. Nun ja. Jedes Jahr das gleiche und jedes Jahr hat man es vergessen und ist immer aufs neue überrascht, wo sich denn das Gate befindet. Der Flug selbst unspektakulär. Betretenes Aus-dem-Fenster-schauen, wenn die Ryanair Flugbegleiter teure Getränke/Speisen, Rubbellose oder das Bord-/Shoppingmagazin anpreisen. Jedesmal das peinlich Klatschen nach der Landung.


Boarding


Welcome to Glasgow

Dafür ging es in Glasgow recht schnell. Landung, Passkontrolle. In Pre-Brexit Zeiten noch kein Problem und anders als in Berlin wo zwei langsame BP-Beamten mit missmutigem Gesichtsausdruck die Pässe kontrollieren, sind es in Glasgow 5 und man wird von einem Angestellten sogar noch auf den jeweils nächsten freien Grenzbeamten verteilt. Dann Gepäck einsammeln und freudige Überraschung, alles ist angekommen. Derweil lief einer von uns zur Mietwagenstation und nach den Mietwagen entgegen. Das erste Wow! über den neuen, glänzenden Volvo V40 wich recht schnell einem Oh! Denn wir hatten einen Kombi a la Octavia gebucht und einen Kombi a la V40 bekommen. Eigentlich nicht schlecht. Nur das der V40 ein kleines Livestyle-Kombichen wo 4 Erwachsene mit 4 Trekkingrucksäcken nur mit großer Mühe alle reinpassen. Besonders die 4 Rucksäcke im Kofferraum ließen befürchten, dass beim nächsten Schlagloch die Heckscheibe samt Ladung in hohem Bogen auf die Straße fliegt. Nächster Stop. Perth. Tiso.


Tiso - Offizieller Gaskartuschenausrüster 2017

Jeder der in Schottland wandert oder radelt kennt Tiso, einem Outdoorladen vergleichbar mit unserem Globetrotter. Ein gefährliches Geschäft! Vor allem vor der Wanderung. Denn schnell sind Dinge gekauft, die letztlich nur im Rucksack landen und trotzdem als Zusatzgewicht durch die Highlands geschleppt werden müssen. Wir beschränkten uns daher auf ein OS Landranger Karte und die Gaskartuschen sowie einen einfachen Kocher und eine nette Blechflasche für den Whisky (die alte liegt ja noch immer irgendwo in einer kleinen Schlucht am Beinn Eighe).
Danach rollten wir nach Norden auf der A9 vorbei an Dunkeld, Pitlochry, Blair Atholl und recht schnell fallen einem kleine Veränderungen der letzten 2 Jahre auf: Viel mehr Speed Cameras (vor allem solche mit Section Control), die neue Powerline/Hochspannungsleitung von Beauly nach Denny, der Typ mit dem Mercedes, der mal direkt an der A9 in einem Zelt lebte ist weg...


Nach Norden


Dalwhinnie Destillerie


Wir kommen näher

Etwas später, also abends, kamen wir dann am Inverness Retail Park an und shoppten Lebensmittel für die kommenden Tage. Eine kleine Einkaufsliste hatten wir im Auto verfasste, so das wir nicht der Versuchung unterlagen, zuviel Zeuch zu kaufen (...was wir dann auch wieder hätten schleppen müssen). Es war trotzdem noch ein halber Korb bzw £80 die am Ende zusammenkamen denn wir waren ziemlich hungrig. Deswegen Next stop --> Burger King.


Sardinenbüchse

Schräg gegenüber vom Tesco ist der Burgerladen, in den uns jedesmal der Hunger treibt. Und jedes Mal verzweifle ich an den Angestellten. Das Bestellen ist immer eine kleine Herausforderung. Klar, der Typ fragt am Tag zigmal das selbe. Warum also Mühe geben? "U roight mate? Wut ken Ai getya?" "iit in orrr teek ut?" "brrrr -- ba --- unverständlich -- drink?" Arghhh. Nun ja. Wir haben am Ende 4x das Big Angus Burger Menu bestellt, war am einfachsten. Waren ja dieses Jahr keine Mädels dabei, die irgendwelche Pflanzen in Plasteschüsseln mit gaaanz bestimmten Dressing essen wollten.
So saßen an einem kleinen Tisch und warteten. Nach 10 min warteten wir immer noch, allerdings schrie immer mal wieder jemand etwas durch den Laden. Beim genaueren Hinhören waren das der Hinweis, dass unsere 4 Burger fertig waren ... seit einer Weile ... entsprechend waren sie dann kalt. (Hinweise: kleine Nümmerchen wie beim deutschen McD gibts da nicht. Entweder also an der Theke warten oder genau drauf hören, wenn es kurz laut wird. Was bei uns das Menü (also Getränk, Pommes, Burger) ist dort ein Meal. Menü versteht da keiner).


Nach Westen .. in den Sonnenuntergang


Die Straße nach Scardroy



Vollgestopft (vom Meal-Deal) und reingestopft (in den V40) starteten wir weiter nach Scardroy. Über die Kessock Bridge mit herrlichem Blick auf Inverness, weiter auf die A835 bis kurz vor Contin. In der Ferne wurde im Abendlicht bereits die ersten Berge sichtbar. Dann links nach Marybank und von hier weiter auf einer schmalen aber asphaltierten Stichstraße über 30km durch ein schönes, kleines, fast schon verträumtes Glen bis nach Scardroy, wo die öffentlich Straße an einem Parkplatz endet.
Hier fand nun das übliche Beladen der Maultiere statt. D.h. Einkauf in die eh schon vollen Rucksäcke verstauen, Wanderklamotten anziehen, Bergstiefel nochmal festschnüren, Bierchen trinken (und möglichst nicht fallen lassen), Whisky umfüllen. Danach ging es los. Endlich.


Umpacken, Umziehen, Umsehen .. Freuen und Loslaufen


Los gehts...

Es war bereits recht spät und die Sonne war schon verschwunden, als wir starteten, so dass es wir heute nicht mehr wie geplant bis zum Loch na Caoidhe schaffen würden. Statt dessen durchquerten wir also Scardroy, eine kleine Sammlung von Häusern, alle in topp Zustand und scheinbar zu einem Estate gehörend und stellten die Zelte bei Corriefeol direkt am River Meig auf. Kurz zuvor stand hier noch ne große Gruppe Hirsche, aber die verzogen sich schnell als sie uns sahen.
Danach schnell noch ein Tee und schon lagen wir in den Zelten und freuten uns auf die kommenden 4 Tage in den Highlands.
Kurze Anmerkung: Noch kein Regen!

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