5. Mai 2016

Sco 2016 - Vorbereitung und Anreise

Vorbereitung

Wie jedes Jahr stand im Mai unsere jährliche Schottland-Wandertour an und weil ich das wieso, weshalb, warum in den anderen Berichten schon ein paar Mal beschrieben habe, kürze ich dieses Mal ab und komme direkt zur Planung.

Die Vorbereitungsphase dieses Jahr war bedingt durch ziemlich viel arbeitsbedingten Stress recht knapp und wir haben es bis 2 Wochen vor Tourbeginn gerade mal geschafft Flüge und Mietwagen zu buchen. Dann wurde an einem lauschigen Abend im April das Gebiet und die Route grob abgesteckt. Entgegen der Suche nach abgeschiedenen Regionen wie in den letzten Jahren wollten wir dieses Jahr in das Gebiet südlich und östlich des Ben Nevis.

Der Plan war:
  • Tag 0 - Anreise ins Glen Nevis 
  • Tag 1 - Mamores, Ring of Steall 
  • Tag 2 - Aonach Mor und Aonach Beag, dann weiter zu den Grey Corries 
  • Tag 3 - Grey Corries beenden und die Munros am Loch Treig erklimmen 
  • Tag 4 - Rauswandern zur Corrour Station und bei Zeit noch den Munro dort mitnehmen 


Anreise

Nachdem wir nach einem unspektakulären Flug mit EasyJet in Glasgow gelandet waren, holten wir unsere zwei Mietwagen (zwei Vauxhall Astra) und fuhren damit nach Clydebank zu GoOutdoors und ASDA. Bei GoOutdoors kauften wir Gaskartuschen und die obligatorische OS Wanderkarte. Auch sonst hat der Laden für den Outdoor-Freund recht viel zu bieten allerdings verzichteten wir auf einen Großeinkauf. Zum einen hätten wir sonst nur noch mehr schleppen müssen und zum anderen ist jede Globetrotter Filiale besser ausgestattet.

Bei ASDA gleich daneben kauften wir die Lebensmittel und ... ganz wichtig ... Bier und Whisky für die 4 Tage. An Lebensmittel landete das übliche im Korb: Toastbrot, Nudeln, Reis, Couscous, Tütensuppen, Käse und Wurst, einige Äpfel, Porridge, etwas Chilisauce für den Geschmack, Honig, Tee und ein paar Kleinigkeiten. An Whisky gab es für die diesjährige Tour Famous Grouse Standard und The Famous Grouse Smoky Black. Ich weiß, es sind nur Blended Whisky und da noch nicht mal besondere, aber in den Highlands schmecken die trotzdem hervorragend.

Danach ... es war schon recht spät, da wir erst gegen 14 Uhr gelandet waren ... genossen wir die Fahrt entland des Loch Lomond hinauf nach Crianlarich, Tyndrum, Bridge of Orchy hinein ins malerische, wunderbare, traumhaft schöne Glen Coe. Ich schwärme so, da die Abendsonne die Berge rings um uns in ein schönes Licht tauchte. Hätten wir es nicht einigermaßen eilig gehabt, wäre wohl ein Photostopp nach dem nächsten fällig gewesen. So konnten wir uns zwar satt sehen, hielten jedoch nicht an und fuhren bis nach Fort William durch, wo wir zielstrebig zu den goldenen Bögen fuhren um uns für die kommenden 4 Tagen nochmal ordentlich Kalorien "anzufressen". Es ist immer herrlich anzusehen, welchen Kontrast man in einem Schnellrestaurant beobachten kann. Hier schottische Teenager, die Jungs cool die rotblonden Haare mit lässiger Justin Bieber Frisur unter einem Basecap versteckt, dort die zugehörigen Mädels die immer einen Tick zu kalt angezogen sind, aber schulter- und bauchfrei muss eben sein. Daneben ein junges deutsches Pärchen in nicht mehr ganz sauberen Outdoorklamotten von Jack Wolfskin, die wahrscheinlich grade den WHW beendet haben, da beide trotz recht kühler Temperaturen nur in FlipFlops unterwegs sind, sicherlich der Blasen wegen.


Rannoch Moor


Ins Glencoe


Glencoe

Nach der Stärkung mussten wir noch ein Auto in der Nähe des Bahnhofs abstellen. Angeblich gibts hier Langzeitparkplätze, aber ob die als solche ausgewiesen sind haben wir nicht gesehen. Letztendlich stellten wir den Astra auf einen öffentlichen Parkplatz mit Parkschein für 4 Tage (£8) ab. Danach fuhren wir ins Glen Nevis. Gerade auf den ersten 2-3 km ist es dort sehr touristisch erschlossen. Hotels, Campgrounds, Visitor Centre. Aber danach wird die Strasse schmaler und um einiges kurviger und nach ein paar Kilometern endet sie am Parkplatz, der im übrigen kostenlos ist.


Die Einheimischen im Glen Nevis

Hier endete die lange Anreise und wir packten die Lebensmittel um, schlüpften in Wanderklamotten, tranken ein letztes Bierchen (vor allem die Fahrer) und schulterten die recht schweren Rucksäcke. Direkt am Start des Pfads steht ein Schild, das wohl etwas einschüchtern soll "Danger of Death!" Wow. Angst! Und dazwischen ein deutscher Sticker #ARSCHVIELBIER. Mhhhh. Warum und Weshalb? Keine Ahnung aber ich musste etwas schmunzeln.


Ich will ARSCHVIELBIER!

Nach den ersten 15min Wanderung merkte ich, dass irgendwie mein unterer Rücken nass wurde. Der fruchtige Himbeergeschmack der die Nässe begleitete, ließ darauf schließen, dass etwas auslief. Und tatsächlich: Meine Nalgene Flasche, die ich ganz clever mit Himbeerlimo befüllt hatte, hatte ein Leck. Bzw. es war kein Leck, es war der Druck der ausperlenden Kohlensäure, der die Limo zum Deckel heraus drückte. Ein Drittel war bereits im Rucksack raus geflossen, so dass nun darin alles klebte. Glücklicherweise hatte ich alle Klamotten und anderen Sachen, die nicht nass werden sollten in Plastetüten verpackt, so dass sich der Schaden in Grenzen hielt.

Nach weiteren 30 min kamen wir an der Stahlseilbrücke unterhalb des Falls of Steall an. Darüber zu gehen oder besser zu schwanken, machte eine Menge Spaß. Hier im Umkreis von 100m wollten wir zelten. Leider war es inzwischen so dunkel geworden, dass wir ohne Kopflampen nichts mehr sehen konnten. Die Funzeln reichten zwar zum Weg ausleuchten, aber um sich einen Überblick über das Gelände zu verschaffen, waren sie fast zu schwach. Irgendwie fanden wir dann aber doch noch eine flache trockene Stelle direkt am Bach und konnten die zwei Zelte aufbauen.

Wenig später, es bereits weit nach 23 Uhr, konnten wir den langen Tag mit einem schönen Schläfchen beenden.


Eine unsrer Freunde hat etwas Höhenangst und bevorzugte es den Fluss zu furten anstatt die Brücke zu nutzen

Keine Kommentare:

About